Montag, 6. August 2007

Drachensagen sind meistens Jägerlatein














Leseprobe aus der CD-ROM "Monstern auf der Spur" (Wie die Sagen über Drachen, Riesen und Einhörner entstanden sind) des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst:

Wiesbaden (drachen-welt) - Riesengroß, den Furcht erregenden Rachen weit aufgerissen, geifernd, Feuer speiend, die Luft verpestend und wild mit dem kräftigen Schwanz um sich schlagend – so wird der Drache in vielen Märchen und Sagen beschrieben. In den germanischen Mythen kämpfte Thor, der Gott des Donners, gegen die Midgardschlange. Der Drache Nidhögg nagte an den Wurzeln der Weltesche Yggdrasil, bis sie in der Götterdämmerung zusammenstürzte. Und Siegfried von Xanten tötete den Riesen Fafnir, der in Drachengestalt einen großen Goldschatz hütete.

In Indien priesen Sänger den Sieg des Gewittergottes Indra über die VritraSchlange: „Kläglich wie ein geknicktes Rohr liegt der Drache.“ Bei den Griechen bezwang der Gott Apollon den Python-Drachen, und der Halbgott Herakles tötete die neunköpfige Lernäische Hydra. Die Sumerer rühmten den Blitze schleudernden Göttersohn Marduk, der die Urgöttin der Finsternis, das Meeresungeheuer Tiamat, in zwei Teile spaltete, aus denen er dann Himmel und Erde bildete. Und der semitische Fruchtbarkeitsgott Baal erschlug den Chaosdrachen, den „Fürsten Meer“, mit einer Zauberkeule, wie auf 3000 Jahre alten Tontafeln von Ugarit zu lesen ist. Ähnliche Beispiele ließen sich in Hülle und Fülle aufführen. Die sich durch ein paar Jahrtausende hinziehende Gleichförmigkeit von Beschreibungen des ganze Landstriche verheerenden, Jungfrauen raubenden, meistens in einer dunklen Höhle hausenden Untieres, das schließlich von einem kühnen Drachentöter besiegt wird, erscheint Literaturwissenschaftlern, Völkerkundlern und anderen Forschern als merkwürdig. Es ist oft gefragt worden, wie es zu dieser immer wiederkehrenden Vorstellung vom Drachen gekommen ist. War es die Begegnung mit dem Krokodil oder dem Großwaran, oder waren es Funde von Knochenresten längst ausgestorbener Urzeittiere, welche die Phantasie der Menschen zu allen Zeiten beflügelt haben? Oder lebt gar in den Bildern vom Drachen die Urerinnerung an prähistorische Großsaurier?

Wenn es nach Carl Sagan (1934–1996) gegangen wäre, dem Professor für Astronomie und Weltraumwissenschaften sowie Direktor des Forschungslaboratoriums für Planetarische Studien an der Cornell-Universität in Ithaca im amerikanischen Bundesstaat New York, dann hätten zumindest im Garten Eden Drachen gelebt. Der Wissenschaftler sagte: „Das jüngste Fossil eines Dinosauriers ist etwa 65 Millionen Jahre alt, die Familie des Menschen (nicht die heutige Gattung Homo) einige zehn Millionen Jahre. Kann es menschenähnliche Geschöpfe gegeben haben, die tatsächlich dem Tyrannosaurus rex (einem der größten Raubdinosaurier) begegnet sind? Kann es Dinosaurier gegeben haben, die der Vernichtung in der späten Kreidezeit entgingen?“ Sagan fragte auch, ob die Angst vor Ungeheuern, von Kindern bald nach dem Erlernen der Sprache entwickelt, nicht Überbleibsel einer Reaktion auf „Drachen“ der Urzeit sind.

Der Münchner Paläontologe Edgar Dácque (1878–1945) hielt ein bis in die Kreidezeit zurückreichendes Artgedächtnis des Menschen für möglich. Er war davon überzeugt, dass die damalige Erfahrung mit Dinosauriern die Ursache für die Überlieferung von den Drachen sei. Die Tatsache, dass es in der Kreidezeit, die vor etwa 65 Millionen Jahren endete, Menschen noch nicht gab, tat Dácque mit der Behauptung ab: „Vorfahren von uns in noch unentwickelter Tiergestalt muss es damals schon gegeben haben, und warum sollten ihre Erfahrungen nicht auf uns überkommen sein?“

Manche Urzeitforscher vertreten die These, in der Kreidezeit seien möglicherweise gar nicht alle Riesensaurier ausgestorben. Einige der letzten Vertreter dieser Tiere könnten bis in geschichtliche Zeiten in der Meerestiefe überdauert haben und so zu den Vorbildern für die Ungeheuer der Sagen geworden sein. Zoologen, die mit derartigen Gedanken liebäugeln, erinnern daran, dass es erst wenige Jahrzehnte her ist, dass man 1938 in den Meerestiefen vor der afrikanischen Küste den Quastenflosser Latimeria entdeckte, den lebenden Vertreter einer Fischgruppe, die in der Urzeit mit langstieligen Flossen an Land gegangen war. Bis dahin hatte man solche Fische für die Zeitgenossen der Saurier und daher für ausgestorben gehalten.

„Vielleicht erleben wir es, dass in irgendeinem Winkel der Erde ein letzter Riesensaurier lebend gefunden wird?“ schrieb Professor Joachim Illies (1925–1982) vom Max-Planck-Institut für Limnologie in Schlitz in seinem Buch zur „Anthropologie des Tieres“. Ja, vielleicht sei man ihm sogar längst auf der Spur. Schließlich sei das Ungeheuer aus dem schottischen Bergsee Loch Ness schon so oft und endgültig für tot erklärt worden und stets so hartnäckig wieder aufgetaucht, dass allein diese Zähigkeit „Nessie“ als echten Angehörigen des sagenhaften Drachengeschlechtes ausweise.

Für die große Mehrheit der Forscher jedoch sind Drachen nichts als Fabelwesen, die lediglich in der Vorstellung vieler Natur- und auch Kulturvölker Gestalt angenommen haben und sich nach Kulturraum und Wesensart unterscheiden. Saurier dagegen haben vor etwa 300 bis 65 Millionen Jahren unseren Planeten bevölkert, wie Fossilfunde zeigen.

Die Vorfahren des Menschen, die kleinen Australopithecinen („Südaffe“), erschienen nach heute allgemein anerkannter Lehrmeinung vor etwa fünf Millionen Jahren in den Tropen. Die ersten Menschen des heutigen Typs Homo sapiens sapiens gibt es in Europa erst seit etwa 35000 Jahren. Selbst dann also, wenn manche Sagen und Märchen, in denen Drachen eine Rolle spielen, uralt sind, ist es nach Ansicht der meisten Wissenschaftler doch ausgeschlossen, dass die Erinnerungs- und die Überlieferungsfähigkeit des Menschen Zehntausende von Jahren überbrücken oder gar 65 Millionen Jahre bis in die Zeit der letzten Dinosaurier zurückreichen könnte.

Dass unseren Vorfahren vielleicht noch Drachen begegnet wären – dies glaubt auch der Wirbeltierpaläontologe Rupert Wild vom Museum für Naturkunde in Stuttgart nicht, der als einer der besten Kenner von Dinosauriern in Deutschland gilt. Denn die Dinosaurier sind gegen Ende der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren ausgestorben. Aus der Zeit danach findet man Überreste von ihnen nicht mehr. Es sei aber nicht auszuschließen, dass zu Urzeiten des Menschen große, inzwischen ausgestorbene Tiere existierten, die ihm Furcht und Schrecken einjagten. So kenne man aus Australien fossile Reste von mehr als fünf Meter langen Waranen, die noch im jüngeren Eiszeitalter vor etwa 20000 Jahren zu Zeiten der frühen Jetztmenschen gelebt hätten.

Die Furcht des Menschen vor Drachen und anderen Ungeheuern wird von Rupert Wild für eine alte, an ursprüngliche Zustände erinnernde und vielleicht erblich bis heute bewahrte Eigenschaft gehalten. Sie stammt nach seiner Ansicht aus einer Zeit, in der sich der Mensch noch aktiv mit „Konkurrenten“ auseinandersetzen, in der er ums nackte Überleben kämpfen musste. Während der Eiszeiten und Zwischeneiszeiten etwa hatte sich der Mensch gegen Höhlenbären, Höhlenhyänen, Höhlenlöwen und andere Tiere zu behaupten, die ihm gefährlich werden konnten. Vielleicht lasse sich die Angst vor Ungeheuern, vor allem bei Nacht und Nebel, als eine Art „Ur-Instinkt“ bezeichnen, der sich – infolge einer zunächst noch gering bleibenden Verbildung durch die Zivilisation – besonders bei Kindern bis zu einem gewissen Alter erhalten hat, meint Wild.

Die Drachensagen gingen möglicherweise auf ein erblich oder von Generation zu Generation überliefertes „Urerlebnis“ zurück, bei dem der frühe Mensch vielleicht ein seine Existenz bedrohendes räuberisches Tier getötet habe. Wahrscheinlich sei dieses dann von der ganzen Sippe „begutachtet“ worden, erläutert der Saurierexperte des Stuttgarter Naturkundemuseums. Man kenne ähnliches ja noch aus unserer Zeit: etwa wenn ein Wolf gejagt und erschlagen werde. Man wisse dies aus Berichten über den Tod der letzten Raubtiere wie Bären, Wölfe oder Luchse in den Wäldern Mitteleuropas.

Die Drachensagen in Südosteuropa und Afrika wiederum gehen zum Teil auch auf den Löwen (zum Beispiel den Berberlöwen) zurück, der im Altertum noch in Europa vorkam, wie es griechische und römische Berichte belegen. Die Ausrottung des Löwen habe vermutlich ähnliche Sagen entstehen lassen wie bei uns die Ausrottung der letzten großen Raubtiere, sagt Wild. Nicht zuletzt Jägerlatein spiele bei Drachensagen eine Rolle, das gelte für die Größe, das Aussehen und natürlich für die Gefährlichkeit des Tieres.

Stark übertriebene Berichte über die Länge und die Kraft von Schlangen sowie über deren Aussehen - mit „Stachelschwanz“, „Hautflügeln“, „Knochenkämmen“ – bewirkten, dass in der alten Zoologie der Drache zum Inbegriff aller Ungeheuer wurde. Der heute noch in Afrika weitverbreitete, bis zu sechs Meter lange Felspython, der nachts sogar größere Säugetiere wie Antilopen oder Schweine überwältigt, wurde in der Antike als doppelt so lang geschildert. Aristoteles (384–322 v. Chr.) beschrieb die Pythonschlange aus Libyen als von ungeheurer Größe. Und Plinius (23–79 n. Chr.) versetzte dieses stattliche Reptil als „Boa“ dann nach Kalabrien und in den Süden Italiens, wo es – so berichtete er – Rinder und Hirsche verschlungen habe, was zwar falsch war, aber das ganze Mittelalter hindurch weiter behauptet wurde.

Der Drache habe gemäß der Weltsicht der Antike in die Liste der irdischen Tiergestalten gehört, sagte der bereits erwähnte Professor Illies. Er fehlte in keinem Tierbuch jener Zeit. Konrad von Megenberg, Zoologe des 14. Jahrhunderts, schrieb zum Beispiel: „Draco ist der groesten tier ainz, daz dia werlt hot.“ Auf dem Kopf, so heißt es dann weiter, trägt er einen Kamm; wenn er läuft, reckt er die Zunge vor, heult und gähnt er mit dem Maul; aber nicht seine Zähne sind gefährlich, sondern sein Schwanz ist es – mit diesem schlägt er tödlich zu. „Von dem mag der groz helfant nicht sicher gesein“, spekulierte Megenberg.

Im neunten Jahrhundert wurzelt die Sage über einen roten Drachen, der den Sumpf von Geldern-Pont im Niederrheingebiet tyrannisiert haben soll. Dies geschah zu einer Zeit, in der die Normannen jene Gegend heimsuchten. Das nachts unter einem Baum lagernde Untier wurde von Wichard und Lupold, den Söhnen des Herrn von Pont, erschlagen. Der Drache schrie angeblich kurz vor seinem Tod noch „Geldre“. Diesen Namen erhielt die Burg, die die Drachentöter an jener Stelle errichteten.

In uralten Zeiten soll laut einer Sage auch in einer Höhle des Drachenfels am Rhein ein Drache gehaust haben, den die heidnischen Bewohner der Gegend verehrten. Als man dem Monster eine zum Christentum bekehrte Jungfrau opfern wollte und sie an einen Baum band, hielt diese dem nahenden Drachen ein Kreuz mit dem Bild des Erlösers entgegen. Daraufhin kehrte das Untier um, stürzte zischend in den nahen Abgrund und wurde nie mehr gesehen. Leute, die dieses Wunder ergriffen beobachteten, banden die Jungfrau los und baten sie, ihnen einen Priester zu schicken, der sie unterweisen und taufen solle.

An dramatischen Ereignissen des Jahres 1431 orientiert sich das Schauspiel „Further Drachenstich“, das alljährlich in der zweiten Augustwoche stattfindet: Während der für den Further Raum verhängnisvollen Hussitenkriege war das böhmische Taus Schauplatz einer Schlacht. Zu jener Zeit flüchteten viele Menschen ins benachbarte Furth, wo die Burgherrin sie bei sich aufnahm. Zu allem Überdruss kam ein Drache aus denWäldern und forderte ein Menschenopfer. Die Burgherrin war bereit, zu sterben, doch im allerletzten Augenblick kehrte der totgeglaubte Udo aus der Schlacht zurück, wurde zum Ritter geschlagen und tötete den Drachen mit einem Lanzenwurf.

Wie früher Drachensagen entstanden sind, zeigt auch die Geschichte des Lindwurmbrunnens in der österreichischen Stadt Klagenfurt. 1335 wurde auf dem Zollfeld bei Klagenfurt der vermeintliche Schädel eines Lindwurms entdeckt, den man zunächst an einer Kette hängend im Rathaus von Klagenfurt aufbewahrte. Dieser Tierschädel diente Ulrich Vogelsang als Vorbild für das steinerne Lindwurmdenkmal, das 1590 begonnen wurde. Erst 1840 erkannte der Botaniker Franz Unger (1800–1870), dass es sich bei dem angeblichen Lindwurmschädelfund vom Zollfeld um den Rest eines eiszeitlichen Fellnashorns handelte. Heute wird dieser Schädel im Klagenfurter Stadtmuseum aufbewahrt.

Ein weiteres Beispiel für die Beeinflussung eines Künstlers durch ein Fossil repräsentiert das Relief in einer Kirche in Rentweisdorf bei Coburg in Oberfranken. Das Kunstwerk zeigt einen vierbeinigen Drachen, bei dem Künstler eindeutig durch einen fossilen Plesiosaurier beeinflusst wurde.

Einstmals konnten die Überreste ausgestorbener Urwelttiere kaum identifiziert werden. Kein Wunder: Zum Beispiel kam das erste lebende Nashorn, dessen Aussehen uns der Nürnberger Maler Albrecht Dürer (1471–1528) so eindrucksvoll als Holzschnitt überliefert hat, erst 1515 nach Europa.

Häufig wurden in früheren Jahrhunderten große Knochen, die man in Flüssen gefunden hatte, entweder dem heiligen Christophorus oder aber Drachen zugeschrieben, berichtet der Paläontologe Wighart von Koenigswald vom Institut für Paläontologie der Universität Bonn. Und Jens Franzen vom Natur-Museum und Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt am Main weist darauf hin, dass die Sage vom rätselhaften Einhorn auf fehlgedeutete Mammutstoßzähne zurückzuführen ist, während Funde von fossilen Zwergelefantenschädeln die Mär vom einäugigen Kyklopen nährten. Diese Schädel hatten nämlich dort, wo der Rüssel ansetzt, ein großes Loch, das für die Augenöffnung auf der Stirn des Riesen gehalten wurde.

Der schweizerische Drachenspezialist Konrad Gesner (1516–1656) beschrieb in seinem „Thierbuch“, wie Drachen zu ihrem Namen gekommen sind: „Dieser Namen Trach kommt bei den Griechen von dem scharfen Gesicht her und wird oft von den Schlangen in gemein verstanden. Insonderheit aber soll man diejenigen Schlangen, so groß und schwer von Leib all an der Größe halb übertretten, Trachen heißen.“ Tatsächlich sehen Schlangen wegen ihres starren Blickes, der durch das Fehlen der Augenlider hervorgerufen wird, unheimlich aus. Der landläufigen Vorstellung vom Drachen jedoch kommen große Echsen wesentlich mehr entgegen: Sie haben mitunter kräftige, bekrallte Extremitäten, hornartige „Warzenbildungen“ oder Kämme auf dem Rücken und wirken daher manchmal wie zu Fleisch und Blut gewordene mittelalterliche Beschreibungen.

Zu der Vorstellung vom „Feuer speienden Drachen“ hat nach der Ansicht des Stuttgarter Paläontologen Rupert Wild wohl die tief gespaltene Schlangenzunge, die in ständiger Bewegung die Umgebung prüft, beigetragen. Das Züngeln der Schlangen und Echsen dient allerdings dem Wahrnehmen von Duftstoffen, die mit den Zungenspitzen im Gaumen in zwei kleine Öffnungen gebracht werden (sie enthalten das Jacobson’sche Organ, das die Sinneswahrnehmung ermöglicht). Mit der Hilfe ihres feinen Geruchsinns kann die Schlange Beutetiere ausmachen oder den Geschlechtspartner erkennen. Die zweigeteilte Zunge mag den Menschen angeregt haben, darin ein „Feuer speien“ zu sehen. Schließlich wirkt das Züngeln ungewöhnlich; denn es ist einzigartig im Tierreich.

Drachen und Schlangen gelten in der Bibel als Sinnbilder des Bösen. Die Schlange tritt im Paradies als Widersacher der ersten Menschen auf und erreicht es, dass Adam und Eva daraus vertrieben werden. In der Religion Israels bezwingt Gott den Furcht erregenden Leviathan, ein vielköpfiges Meeresungeheuer. Doch auch die anderen kanaanäischen Namen des Chaosdrachen kennt man im alten Israel „... warst Du es nicht, der den Rahab in Stücke schnitt, der den Tannin durchbohrte?“ heißt es in Jesaja 51,9. Martin Luther (1483–1546) versteht jedoch diese „Tannimin“, mit denen Gott sein fünftes Schöpfungstagewerk schmückt (Genesis 1,21), als große Fische; die katholische Jerusalem-Bibel spricht von großen Seetieren; und der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber (1878–1965) übersetzt den Begriff mit „großes Meeresungetüm“.

Im Christentum scheinen diese Tierdämonen verschwunden zu sein. Der Satan hat nun Menschengestalt und allenfalls noch Pferdehuf und Hörner als tierische Attribute. Aber auf den letzten Seiten des „Neuen Testaments“, in der „Offenbarung des Johannes“, kommen alle chaotischen Tiergestalten der Apokalypse mit ungeminderter Kraft von neuem an die Oberfläche. Da ist es wieder, das siebenköpfige Ungeheuer, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel heißt, der Satan, der die ganze Welt verführt. Und da ist auch der siegreiche Held wieder da, der den Kampf mit ihm aufnimmt: Erzengel Michael und seine Engel gewinnen die Schlacht, und so wird der Drache mitsamt Gefolge auf die Erde gestürzt, wo er die Menschen peinigt und sich seine Opfer sucht, bis er am Ende der Tage gefesselt und in den Schwefelpfuhl geworfen wird.

Wie die Krokodils-Schauermärchen, so sind auch die Drachensagen weitgehend das Ergebnis von Übertreibungen oder Fehldeutungen. Naturwissenschaftlich gesehen jedenfalls hat es Drachen, Lindwürmer oder Tatzelwürmer nie gegeben! Dass diese Furcht erregenden tierischen Phantasiegestalten stark den Dinosauriern ähneln, ist nur ein Zufall.

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