Montag, 13. August 2007

Video: Der Drachentöter

Montag, 6. August 2007

Weblogs, die Monstervideos zeigen



Video "Kampf der Komododrachen"

Wiesbaden (drachen-welt) - Wer ein Faible für riesige und rätselhafte Monster hat, kommt bei einigen Weblogs voll auf seine Kosten. Diese Blogs informieren in Wort und Bild sowie oft mit Videoclip über Ungeheuer aus aller Welt.

Dinosaurier-Kino
Im "Dinosaurier-Kino" http://dinosaurier-kino.blogspot.com sind die "schrecklichen Echsen" - so der deutsche Name für Dinosaurier - die Stars. Dort werden zahlreiche Videoclips über räuberische oder pflanzenfressende "Dinos" gezeigt.

dinosaurier-news
Das Weblog "dinosaurier-news" stellte die wichtigsten Gattungen der Dinosaurier vor. Die Beschreibungen werden teilweise durch Videoclips über "Dinos" bereichert. Dieses Weblog ist unter der Adresse http://dinosaurier-news.blog.de im Internet zu finden.

Drachenwelt
"Drachen-Welt" http://drachen-welt.blogspot.com heißt ein Weblog, das Videoclips über prähistorische, heute noch lebende und fiktive Drachen zeigt. Im Textteil wird der Ursprung der Drachensagen geschildert.

Monsterfilme
Im Weblog "Monsterfilme" http://monsterfilme.blogspot.com sind Videos über Monster aus aller Welt zu sehen. Dort begegnet man unter anderem Dracula, Frankenstein, Godzilla, King Kong, Nessie oder Riesen.

Nessie-Zeitung
In der "Nessie-Zeitung" http://nessie-zeitung.blogspot.com geht es vor allem um das berühmte Monster aus dem schottischen Bergsee Loch Ness. Dieses Seeungeheuer wurde angeblich bereits von mehr als 10.000 Augenzeugen beobachtet.

Video: Kampf der Komododrachen

Video: Megalania



Wiesbaden (drachen-welt) - Megalania (Varanus prisca) heißt ein prähistorischer Riesenwaran aus Australien und Neuguinea. Die Größenangaben für dieses eindrucksvolle Reptil schwanken zwischen etwa 5,50 bis zu 10 Metern Länge - letzteres dürfe allerdings übertrieben sein.

Der riesige Waran erreichte zu Lebzeiten ein Gewicht von bis zu 400 Kilogramm und starb erst gegen Ende des Eiszeitalters (Pleistozän) vor etwa 45.000 bis 15.000 Jahren aus, vielleicht sogar deutlich später. Megalania erhielt anfangs den Gattungsnamen Megalania und den Artnamen prisca, heute werden alle Warane der Gattung Varanus zugeordnet.

Anders als der heutige Komodowaran oder Komododrache (Varanus komodoensis) besaß Megalania einen sehr kurzen Schwanz und auffällig starke Gliedmaßen. Im Gegensatz zu allen anderen Waranarten trug er einen kleinen Mittelkamm auf dem Kopf.

Megalania war während des Eiszeitalters in Australien neben großen räuberischen Beuteltieren wie den Beutelwölfen (Thylacoleo carnifex) eines der dominierenden Raubtiere. Solche Reptilien wurden noch von den Ureinwohnern, den Aborigines, angetroffen. Kryptozoologen glauben, auf Neuguinea könnten noch solche Warane existieren, da es auf der Insel unerforschte Gebiete gibt. Dies ist jedoch sehr umstritten.

Video: Legend Rises (Kraken vs Leviathan)

Videos: Giant of the Skies







Videos: "Giant of the Skies" bei Youtube

Video: Ornithocheirus



Video: "Ornithocheirus" bei Youtube

Wiesbaden (drachen-welt) - Ornithocheirus heißt eine Gattung der Flugsaurier (Pterosaurier) mit einer Länge von 3 bis 4 Metern, einer Flügelspannweite bis zu 12 Metern und einem Gewicht von maximal 80 Kilogramm. Einige Arten von Ornithocheirus trugen einen knochigen Kamm auf der Schnauze. Die scharfen Zähne waren für den Fischfang spezialisiert. Ornithocheirus konnte vielleicht Hunderte von Kilometern segeln, ohne mit den Flügeln zu schlagen. Die erste Fund eines Ornithocheirus glückte 1827 in Sussex (England). 1883 wurde in Deutschland ein Fossil von Ornithocheirus von Delligsen im Hils (Niedersachsen) beschrieben. dieser Fund ist aber verschollen und seine Bestimmung umstritten.

Video: Mythical Creatures: Dragons



Video: "Mythical Creatures: Dragons" bei Youtube

Drachen in Sagen und Mythos





APOPHIS

Apophis, auch Apep genannt, hieß eine ägyptische Schlange der Unterwelt. Manchmal stellte man sie auch als vielköpfigen Drachen dar. Sie wurde jeden Morgen von dem Gott Seth zerstückelt.


ASAG

Asag war ein sumerisches Meeresungeheuer, das der
Kämpfergott Ninurta besiegte.


BASILISK

Basilisk (griechisch: basiliskos = „kleiner König“) hieß ein Furcht und Schrecken erregendes mittelalterliches Mischwesen zwischen Hahn, Schlange und Drache. Dieses Wesen mit dem Kopf, dem Körper und den Füßen eines Hahns sowie mit einem Eidechsen- oder Schlangenschwanz fürchtete man wegen seines tödlichen Blickes (Basiliskenblick) und Gifthauches. Angeblich entstand der Basilisk aus einem missgebildeten Hühnerei, das von Schlangen oder Kröten ausgebrütet wurde. Jene phantastische Vorstellung existierte zuerst im Alten Orient, später gelangte sie über spätmittelalterliche Schriftsteller und Kirchenväter in die Tierbücher des hohen Mittelalters und hielt sich bis ins 17. Jahrhundert. Der Basilisk symbolisierte unter anderem Tod und Teufel. In der Kunst des Mittelalters kam er vor allem in der romanischen Bauplastik vor oder auch bei Darstellungen von Jesus Christus, der den Basilisk oder Aspis, die Schlangenviper, zertritt. Ein Basilisk wird zum Beispiel auf dem Elisabethschrein aus dem 13. Jahrhundert in der Elisabethkirche in Marburg dargestellt. In der österreichischen Hauptstadt erinnert das Haus „Zum Basilisken“ in der Schönlaterngasse an die Sage über den Wiener Basilisken, der dort Anfang des 13. Jahrhunderts in einem Brunnen erschien. – Als Basilisk bezeichnet man heute auch eine Gattung bis zu 80 Zentimeter langer Leguane im tropischen Amerika. Eines der beliebtesten Terrarientiere ist der Helm-Basilisk (Basiliscus basiliscus).


DELPHYNE

Delphyne war eine Drachin in Griechenland und wurde von dem Gott Apollon erschlagen. Dieser errichtete an dem Platz, an dem sie einst lebte, das berühmte Orakel von Delphoi.


DRAC

Drac, ein Drache in Frankreich, lebte im 13. Jahrhundert in der Rhone. Angeblich hat man nach ihm die französische Stadt Draguignan bezeichnet.


DRACHENSAAT

Drachensaat nannte man die aus den Zähnen eines Drachen entsprossenen Krieger, die sich selbst umbrachten. Die Drachensaat spielte sowohl in der Kadmossage als auch in der Argonautensage eine wichtige Rolle.
Die Kadmossage: Kadmos, der Sohn des phönikischen Königs Agenor, wurde von seinem Vater ausgesandt, um seine vom Göttervater Zeus entführte Schwester Europa zu suchen. Auf Befehl des Orakels von Delphoi gründete Kadmos in Böotien Kameia, die Burg und den Stadtkern des späteren Theben. Als der von Ares, dem Gott des blutigen, zerstörenden Krieges, abstammende Drache die Gefährten des Kadmos getötet hatte, brachte ihn dieser durch Steinwürfe um. Einem Rat von Athene, der Göttin der Weisheit, folgend brach Kadmos dem Drachen seine Zähne aus und säte sie in die Erde. Darauf beruht der Name „Drachensaat“. Aus den Drachenzähnen erwuchsen geharnischte Männer, unter denen ein Kampf ausbrach. Nur fünf der Krieger überlebten die blutige Auseinandersetzung. Auf diese fünf Überlebenden führten die thebanischen Adelsgeschlechter ihre Abstammung zurück. Kadmos musste zur Strafe für die Tötung des Drachens acht Jahre lang Sklavendienste für Ares leisten, bis er durch die Vermählung mit Harmonia, der Tochter von Ares, belohnt wurde. Kadmos avancierte zum König in Theben und zog später mit Harmonia nach Illyrien, wo er die Königsherrschaft ausübte. Schließlich wurden Kadmos und Harmonia in Schlangen verwandelt und ins Elysium versetzt. Das Elysium war das Land am Westrand der Erde, wo auserwählte Helden entrückt wurden, ohne den Tod zu erleiden.
Argonautensage: Iason (auch Jason genannt) war der Sohn von Aison, des Königs von Iolkos in Thessalien, dessen Halbbruder Pelias die Herrschaft an sich gerissen hatte. Iason wuchs bei dem Kentauren Cheiron auf. Kentauren hatten bis zum Bauchnabel das Aussehen eines Menschen und von dort ab Pferdegestalt Nach seiner Rückkehr erhob Iason vor Pelias seinen Anspruch auf den Thron. Pelias erkannte die Forderung an, schickte aber Iason nach Kolchis am Schwarzen Meer, wo er das „Goldene Vlies“, nämlich das goldene Fell eines Widders, holen sollte, das im Hain des Gottes Ares von einem Drachen bewacht wurde. Zusammen mit anderen Kriegern, den so genannten Argonauten, segelte Iason auf dem Schiff Argos von Pelion nach Kolchis. König Aietes versprach Iason das „Goldene Vlies“, wenn er zwei Feuer speiende Stiere vor einen ehernen Pflug spannen und dann die von Kadmos übriggelassenen Drachenzähne aussäen würde, die Aietes von Athene, der Göttin der Weisheit, erhalten hatte. Medea, die Tochter von Aietes, gab Iason ein Zaubermittel zum Schutz vor den Stieren und den Rat, durch einen Steinwurf die aus den Drachenzähnen entstandenen Krieger zum Kampf gegeneinander aufzustacheln. Obwohl Iason die ihm gestellten Aufgaben erfüllte, verweigerte Aietes das „Goldene Vlies“. Daraufhin schläferte Medea nachts mit einem Zaubermittel den Drachen ein, und Iason stahl das Vlies. Die Argonauten segelten mit Medea davon und verhinderten durch die Ermordung von Apsyrtos, dem Sohn von Aietes, die Verfolgung. In der Folgezeit erlebten die Argonauten weitere Abenteuer mit Sirenen, Skylla und Charibdis, Phäaken und dem Riesen Talos, bevor sie nach Iolkos zurückkehren konnten.


DER LINDWURM VON ECKLAK

Der Lindwurm von Ecklak (Schleswig-Holstein) hauste unter der Kirche und raubte und fraß das Vieh in der Umgebung. Er wurde von einem Stierkalb, das man drei Jahre lang mit frisch gemolkener Milch und Semmelbrot aufzog, mit den Hörnern besiegt. Das Stierkalb erlitt bei diesem Kampf tödliche Wunden.


FAFNIR

Fafnir, auch Fafner genannt, war der Sohn des Zauberers Hreidmar. Sein Bruder Otr wurde an einem Wasserfall, wo er als Otter mit einem Lachs im Maul saß, durch einen Steinwurf von Loki, dem Gott des Feuers, getötet. Zur Buße mussten die Götter Odin, Loki und Hönir den Balg von Otr mit Gold füllen und den Goldring Andwaranaut, an dem ein Fluch hing, herausgeben. Wegen dieses Sühnegeldes stritt Fafnir mit seinem Vater und erschlug ihn. Er zwang seinen Bruder und Mitschuldigen, Regin, zur Flucht, zog mit dem Schatz (dem späteren Nibelungenhort) zur Gnitaheide und hütete ihn dort in Gestalt eines Drachens, den Siegfried von Xanten tötete.


GORYNYTSCH

Gorynytsch hieß ein Drache in Russland, der im 11. Jahrhundert in der Gegend von Kiew lebte. Er wurde von Dobreynja erschlagen.


GRENDL

Grendl war ein drachenartiges Ungeheuer im Beowulf-Epos. Er und seine Mutter, eine Seedrachin, wurden von Beowulf erschlagen. Beowulf kam ums Leben, als er einen Drachen, der einen Grabhügel bewachte, tötete.


HYDRA

Hydra, auch Lernäische Hydra genannt, ein schreckliches Ungeheuer mit neun Köpfen, war die Tochter des Schlangenmonsters Typhon und der Echidna. Herakles zerschmetterte – bei seiner zweiten Arbeit – mit seiner Keule zuerst die Köpfe der Hydra, aber diese wuchsen immer wieder sofort nach. Daraufhin entzündete sein treuer Gefährte Iolaos ein Feuer, brannte neu aufkeimende Köpfe des Monsters mit brennendem Holz aus und verhinderte so ihr weiteres Wachstum. Den neunten und unsterblichen Kopf der Hydra schlug Herakles ab, begrub ihn und wälzte einen großen Stein darüber. Dann spaltete er den Rumpf des Ungeheuers und tauchte seine Pfeile in das giftige Blut. Fortan heilten die von seinen Pfeilen verursachten Wunden nicht mehr.


ILLUYANKA

Illuyanka war ein Drache der Hethiter und deren zweitmächtigster Gott. Er wurde von dem Wettergott Tesup erschlagen.


KUR

Kur nannte man ein sumerisches Ungeheuer, das um 2000 v. Chr. von dem Gott Enki besiegt wurde.


LABBU

Labbu war ein sumerischer Meerdrache, den Tisphak besiegte.


LADON

Ladon hieß in der griechischen Mythologie ein hundertköpfiger Drache, der nie schlief. Er bewachte die goldenen Äpfel der Hesperiden, die an einem Baum gediehen, den die Erdgöttin Gaia aus ihrem Schoß wachsen ließ. Die goldenen Früchte sollten Gaia als wertvolles Geschenk bei der Vermählung von Hera mit ihrem Bruder, dem Göttervater Zeus, dienen. Drei dieser kostbaren Äpfel zu holen, war die elfte Arbeit für den Halbgott Herakles, der den Drachen Ladon tötete.


LEVIATHAN

Leviathan wird ein Meeresdrache genannt, über den die Bibel mehrfach berichtet. Im „Alten Testament“, im „Buch Jesaja“, heißt es über ihn: „ Der Leviathan ist ein gewundener Schlangendrache, der am Grund des Meeres wohnt“. Das 41. Kapitel des „Buches Hiob“ beschreibt den schrecklichen Meeresdrachen so: „Schrecklich stehen seine Zähne umher. Seine stolzen Schuppen sind wie feste Schilde, fest und enge ineinander. Eine rühret an die andere, daß nicht ein Lüftchen dazwischen gehet.“ In der „Offenbarung des Johannes“ taucht der Leviathan auf als „ein großer roter Drachen, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen sieben Häuptern zehn Kronen, und sein Schwanz zog den dritten Teil Sterne des Himmel hinweg und warf sie auf die Erde“.


LUNG

Lung war ein Drache in China mit dem Kopf eines Kamels, dem Geweih eines Hirsches, den Augen eines Hasen, den Ohren eines Stieres, dem Nacken einer Schlange, dem Bauch eines Frosches, den Klauen eines Adlers, den Pranken eines Tigers und 81 Schuppen eines Karpfens. Seine Stimme klang wie ein schlagender Gong. Außerdem trug er immer eine Perle bei sich. Das Ungeheuer konnte mit Hilfe einer göttlichen Krone („poh san“), die wie ein hölzerner Zollstab aussah, fliegen. Der Drachenkönig hatte den Namen Lung Wang und wurde am 13. Tag des sechsten Monats gefeiert.


MESTER STOORWORM

Mester Stoorworm war ein einäugiger Lindwurm, der um die halbe Erde reichte. Nach seinem Tod entstanden aus seinen Zähnen die Shetland-, Orkney und Faroes-Inseln. Seine Zunge bildete eine Hälfte der Mondsichel. Aus seinem gekrümmten Leib ging Island hervor.


MIDGARDSCHLANGE

Die Midgardschlange Jörmungand wurde von Loki, dem germanischen Gott des Feuers, und der Riesin Angrboda gezeugt. Nachdem die Asen, ein Göttergeschlecht der nordischen Mythologie, sie ins Weltmeer warfen, wuchs sie darin zu so ungeheurer Größe, dass sie mit ihrem Körper die ganze Erde umspannte. Jörmungand erzeugte beim Wassertrinken Ebbe und beim Wasserspeien Flut. Beim Weltuntergang (Ragnarök) stieg sie aus dem Meeresabgrund hervor und kämpfte gegen die Götter. Thor erschlug sie, starb aber an dem Gift, das sie ihm entgegenspie.


MOKELE-MBEMBE

Mokele-Mbembe oder Nyamala heißt ein drachenähnliches Fabeltier in Zentralafrika, das noch heute leben soll. Die vermutlich erste Erwähnung dieses unbekannten Wesens stammt von dem Franzosen Abbé Proyart, der 1776 über die Entdeckung von riesigen Fußabdrücken berichtete. Sie hatten einen Umfang von fast einem Meter und befanden sich im Abstand von rund 2,50 Metern. 1913/1914 unternahm der deutsche Offizier Freiherr von Stein zu Lausnitz eine Expedition in der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, die heute zum Norden des Kongo gehört. In seinem nach Berlin geschickten Bericht teilte er mit, zwischen den Flüssen Sangha und Likouala existiere ein großes und rätselhaftes Tier, das von Eingeborenen immer wieder gesichtet werde. Das rätselhafte Geschöpf werde von den einheimischen Pygmäen als
Mokele-Mbembe bezeichnet. Es sei so groß wie ein Elefant, habe einen langen, flexiblen Hals und einen sehr langen Schwanz wie ein Alligator. In der Folgezeit gab es immer wieder Berichte über Sichtungen monströser Kreaturen im Kongo, in Sambia und in Gabun sowie Expeditionen, bei denen überlebende Dinosaurier in Zentralafrika gesucht wurden.


NIDDHÖGG

Der giftige Neiddrache Niddhögg (auch Nidöggr genannt) aus der altnordischen Mythologie nagte an der Wurzel der immergrünen Weltesche Yggdrasil, welche die Reiche der Götter, Riesen, Menschen und Zwerge verband und das All umschloss. Er ernährte sich vom Fleisch toter Männer.


PYTHON

Python war ein Sohn der Erdgöttin Gaia und ein furchtbarer Drache. Er entstand aus der feuchten Erde nach der „Deukalionischen Flut“, die der Göttervater Zeus zur Vernichtung des entarteten Menschengeschlechts geschickt hatte, und hauste in den Klüften des Parnassos. Der Gott Apollon bereitete seinem Leben ein Ende.


SIRRUSH

Sirrush hieß der Drache, der eindrucksvoll auf dem Ishtar-Tor in Babylon abgebildet ist. Der dort dargestellte vierfüßige Drache besitzt einen schuppigen Körper, mit Vogelkrallen bewehrte Hinterpranken, einen langen Hals, einen Schlangenkopf mit Horn, große Augen und eine gespaltene Zunge. Dieser weise Drache war sogar Marduk, dem obersten der babylonischen Götter und Weltschöpfer, heilig.


SPHINX

Sphinx heißt ein geflügeltes Ungeheuer in der griechischen Mythologie. Dieses Geschöpf war die Tochter des vielköpfigen Schlangenmonsters Typhon und der Schlangenjungfrau Echidna, die noch andere Ungeheuer zeugten. Berühmt ist die Sphinx von Theben, die vorbeikommenden Menschen ein Rätsel aufgab und alle tötete, die es nicht lösen konnten. Unter ihren Opfern befand sich auch der Bruder der Königin Iokaste. König Kreon versprach demjenigen, der die Sphinx besiegen würde, Iokaste als Gattin. Als Ödipus der Sphinx begegnete, fragte ihn diese: „Was geht am Morgen auf vier, am Mittag auf zwei und am Abend auf drei Füßen?“ Ödipus antwortete: „Der Mensch“, und die Sphinx stürzte sich ins Meer. In der ägyptischen Kunst wird die Sphinx als männliches königliches Wesen (Sphinx von Gise um 2500 v. Chr.), in der vorderasiatischen und in der griechischen Kunst geflügelt mit Kopf und Brust einer Frau dargestellt.


STUTTGARTER DRACHE

Der Stuttgarter Drache hauste – laut einer Sage – im Keller eines Bierbrauers. Dieser Lindwurm wurde von einem Brauknecht getötet, der ihm einen Spiegel vorhielt.


TAKERE-PIRIPIRI

Takere-Piripiri war ein ungefähr sieben Meter langer Drache aus der Sagenwelt der Maori auf Neeseeland. Das Monster wurde mit Aalen gefüttert, tötete eines Tages aber völlig überraschend zwei Kinder und fraß danach gerne Menschenfleisch. Es gelang jedoch, Takere-Piripiri zu fangen und zu erschlagen. Nach einer anderen Sage bereitete man das getötete Untier als Festmahl zu. Die Schilderungen über Takere-Piripiri fußen vermutlich auf Begegnungen mit einem großen Waran. Solche räuberischen Reptilien gibt es heute noch. Der erst 1912 auf der Insel Komodo entdeckte Komodowaran (Varanus komodoensis), eine der größten Eidechsen der Gegenwart, erreicht eine Länge bis zu drei Metern.


TARASQUE

Tarasque war der Name eines fürchterlichen Drachen, den angeblich die heilige Martha durch ihren Glauben zähmte. Danach wurde das Ungeheuer vom rachsüchtigen Volk erschlagen.


TATZELWURM

Tatzelwurm ist die bayerisch-österreichische Bezeichnung für eine vierbeinige Schlange bzw. einen Lindwurm.


TIAMAT

Tiamat hieß die babylonische Urmutter der Götter und der Drachen. Sie war die Partnerin von Apsu, und als dieser erschlagen wurde, verbündete sie sich mit dem Gott Kingu und erschuf Schlangen, Drachen und die Sphinx, um sich an den Göttern zu rächen. Die oft als Drachin dargestellte Tiamat wurde vom Gott Marduk erschlagen.


TYPHON

Typhon, ein vielköpfiges Schlangenmonster der griechischen Mythologie, war der Sohn des Tartaros und der Erdgöttin Gaia sowie der Gatte der Schlangenjungfrau Echidna, die in einer Höhle hauste und alle vorbeikommenden Menschen fraß. Zu seinen Kindern gehörten die Lernäische Hydra, der Höllenhund Kerberos und die Chimaira. Zeus wurde bei einem Kampf mit Typhon besiegt, seiner Sehnen an Händen und Füßen beraubt und in die korykische Höhle gebracht. Doch Hermes, der Sohn des Zeus, stahl die Sehnen, setzte sie seinem Vater wieder ein, der bei einem neuen Kampf Typhon besiegte.


VERETHRA

Verethra, auch Vritra genannt, repräsentierte die Regenwolken. Er wurde von Verethraghna erschlagen.


VOUIVRE

Vouivre war ein Drache, der in den französischen Alpen hauste. Er schmückte sich mit Juwelen, trug eine Perlenkrone und auf der Stirn einen blutroten Karfunkel als einziges Auge. Nur wenn er den Karfunkel beim Trinken abnahm, konnte man ihn verwunden. Doch nie hat es jemand gewagt, ihm den Karfunkel zu stehlen und ihn zu erschlagen.


WIENER BASILISK

Wiener Basilisk nennt man ein Mischwesen mit Merkmalen eines Hahns, einer Schlange und einer Kröte, das Anfang des 13. Jahrhunderts in der österreichischen Hauptstadt existiert haben soll. An die Sage über dieses Untier erinnert das Haus „Zum Basilisken“ in der Wiener Schönlaterngasse, in dem der Basilisk in einer Nische an der Hausfassade zu sehen ist. Laut Sage lebte 1212 im Haus Schönlaterngasse Nummer 7 ein hartherziger Bäckermeister namens Garhibl. Von seinem Personal ertrug nur der Geselle Hans die ständigen Launen des Meisters, weil er dessen Tochter Appolonia liebte. Eines Tages bat Hans mutig um die Hand von Ap-polonia. Daraufhin warf ihn der Meister sofort aus der Bäckerei und schwor, der Geselle solle Appolonia erst erhalten, wenn der Haushahn ein Ei gelegt habe. Als Garhibl gegenüber seiner Tochter, die Hans liebte, wiederholte, gackerte sein Hahn laut und flog über das Dach davon. Im selben Moment schrie eine Magd im Hof und erzählte aufgeregt den herbeigeeilten Leuten, im Brunnen glitzere es seltsam und stinke es fürchterlich. Ein Lehrjunge, der in den Brunnenschacht hinabgelassen wurde, erblickte dort ein Furcht erregendes Untier: Es war eine Mischung aus Hahn, Schlange und Kröte mit zackigem Schuppenschweif, glühenden Augen und goldener Krone. Ein gelehrter Doktor erkannte sofort, dass es sich bei dem merkwürdigen Geschöpf um einen Basilisken handelte. Von solchen Untieren hieß es damals, ihr Blick sei tödlich. Dann stieß der Bäckergeselle Hans, der es fern seiner Angebeteten nicht mehr ausgehalten hatte, zu der Menschenmenge im Hof des Bäckermeister Garhibl. Mutig ließ sich Hans – hinter einem großen Spiegel versteckt – in den Brunnen hinab. Er hielt dem Basilisken den Spiegel entgegen, dem sein eigener Anblick so zuwider war, dass er zersprang. Hans durfte zum Lohn für seine Tapferkeit endlich seine Appolonia heiraten.


Literatur:
Ernst Probst: Monstern auf der Spur.
Wie die Sagen über Drachen, Riesen und Einhörner entstanden
Bestellungen bei:
http://www.buch-shop-mainz.de

Drachensagen sind meistens Jägerlatein














Leseprobe aus der CD-ROM "Monstern auf der Spur" (Wie die Sagen über Drachen, Riesen und Einhörner entstanden sind) des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst:

Wiesbaden (drachen-welt) - Riesengroß, den Furcht erregenden Rachen weit aufgerissen, geifernd, Feuer speiend, die Luft verpestend und wild mit dem kräftigen Schwanz um sich schlagend – so wird der Drache in vielen Märchen und Sagen beschrieben. In den germanischen Mythen kämpfte Thor, der Gott des Donners, gegen die Midgardschlange. Der Drache Nidhögg nagte an den Wurzeln der Weltesche Yggdrasil, bis sie in der Götterdämmerung zusammenstürzte. Und Siegfried von Xanten tötete den Riesen Fafnir, der in Drachengestalt einen großen Goldschatz hütete.

In Indien priesen Sänger den Sieg des Gewittergottes Indra über die VritraSchlange: „Kläglich wie ein geknicktes Rohr liegt der Drache.“ Bei den Griechen bezwang der Gott Apollon den Python-Drachen, und der Halbgott Herakles tötete die neunköpfige Lernäische Hydra. Die Sumerer rühmten den Blitze schleudernden Göttersohn Marduk, der die Urgöttin der Finsternis, das Meeresungeheuer Tiamat, in zwei Teile spaltete, aus denen er dann Himmel und Erde bildete. Und der semitische Fruchtbarkeitsgott Baal erschlug den Chaosdrachen, den „Fürsten Meer“, mit einer Zauberkeule, wie auf 3000 Jahre alten Tontafeln von Ugarit zu lesen ist. Ähnliche Beispiele ließen sich in Hülle und Fülle aufführen. Die sich durch ein paar Jahrtausende hinziehende Gleichförmigkeit von Beschreibungen des ganze Landstriche verheerenden, Jungfrauen raubenden, meistens in einer dunklen Höhle hausenden Untieres, das schließlich von einem kühnen Drachentöter besiegt wird, erscheint Literaturwissenschaftlern, Völkerkundlern und anderen Forschern als merkwürdig. Es ist oft gefragt worden, wie es zu dieser immer wiederkehrenden Vorstellung vom Drachen gekommen ist. War es die Begegnung mit dem Krokodil oder dem Großwaran, oder waren es Funde von Knochenresten längst ausgestorbener Urzeittiere, welche die Phantasie der Menschen zu allen Zeiten beflügelt haben? Oder lebt gar in den Bildern vom Drachen die Urerinnerung an prähistorische Großsaurier?

Wenn es nach Carl Sagan (1934–1996) gegangen wäre, dem Professor für Astronomie und Weltraumwissenschaften sowie Direktor des Forschungslaboratoriums für Planetarische Studien an der Cornell-Universität in Ithaca im amerikanischen Bundesstaat New York, dann hätten zumindest im Garten Eden Drachen gelebt. Der Wissenschaftler sagte: „Das jüngste Fossil eines Dinosauriers ist etwa 65 Millionen Jahre alt, die Familie des Menschen (nicht die heutige Gattung Homo) einige zehn Millionen Jahre. Kann es menschenähnliche Geschöpfe gegeben haben, die tatsächlich dem Tyrannosaurus rex (einem der größten Raubdinosaurier) begegnet sind? Kann es Dinosaurier gegeben haben, die der Vernichtung in der späten Kreidezeit entgingen?“ Sagan fragte auch, ob die Angst vor Ungeheuern, von Kindern bald nach dem Erlernen der Sprache entwickelt, nicht Überbleibsel einer Reaktion auf „Drachen“ der Urzeit sind.

Der Münchner Paläontologe Edgar Dácque (1878–1945) hielt ein bis in die Kreidezeit zurückreichendes Artgedächtnis des Menschen für möglich. Er war davon überzeugt, dass die damalige Erfahrung mit Dinosauriern die Ursache für die Überlieferung von den Drachen sei. Die Tatsache, dass es in der Kreidezeit, die vor etwa 65 Millionen Jahren endete, Menschen noch nicht gab, tat Dácque mit der Behauptung ab: „Vorfahren von uns in noch unentwickelter Tiergestalt muss es damals schon gegeben haben, und warum sollten ihre Erfahrungen nicht auf uns überkommen sein?“

Manche Urzeitforscher vertreten die These, in der Kreidezeit seien möglicherweise gar nicht alle Riesensaurier ausgestorben. Einige der letzten Vertreter dieser Tiere könnten bis in geschichtliche Zeiten in der Meerestiefe überdauert haben und so zu den Vorbildern für die Ungeheuer der Sagen geworden sein. Zoologen, die mit derartigen Gedanken liebäugeln, erinnern daran, dass es erst wenige Jahrzehnte her ist, dass man 1938 in den Meerestiefen vor der afrikanischen Küste den Quastenflosser Latimeria entdeckte, den lebenden Vertreter einer Fischgruppe, die in der Urzeit mit langstieligen Flossen an Land gegangen war. Bis dahin hatte man solche Fische für die Zeitgenossen der Saurier und daher für ausgestorben gehalten.

„Vielleicht erleben wir es, dass in irgendeinem Winkel der Erde ein letzter Riesensaurier lebend gefunden wird?“ schrieb Professor Joachim Illies (1925–1982) vom Max-Planck-Institut für Limnologie in Schlitz in seinem Buch zur „Anthropologie des Tieres“. Ja, vielleicht sei man ihm sogar längst auf der Spur. Schließlich sei das Ungeheuer aus dem schottischen Bergsee Loch Ness schon so oft und endgültig für tot erklärt worden und stets so hartnäckig wieder aufgetaucht, dass allein diese Zähigkeit „Nessie“ als echten Angehörigen des sagenhaften Drachengeschlechtes ausweise.

Für die große Mehrheit der Forscher jedoch sind Drachen nichts als Fabelwesen, die lediglich in der Vorstellung vieler Natur- und auch Kulturvölker Gestalt angenommen haben und sich nach Kulturraum und Wesensart unterscheiden. Saurier dagegen haben vor etwa 300 bis 65 Millionen Jahren unseren Planeten bevölkert, wie Fossilfunde zeigen.

Die Vorfahren des Menschen, die kleinen Australopithecinen („Südaffe“), erschienen nach heute allgemein anerkannter Lehrmeinung vor etwa fünf Millionen Jahren in den Tropen. Die ersten Menschen des heutigen Typs Homo sapiens sapiens gibt es in Europa erst seit etwa 35000 Jahren. Selbst dann also, wenn manche Sagen und Märchen, in denen Drachen eine Rolle spielen, uralt sind, ist es nach Ansicht der meisten Wissenschaftler doch ausgeschlossen, dass die Erinnerungs- und die Überlieferungsfähigkeit des Menschen Zehntausende von Jahren überbrücken oder gar 65 Millionen Jahre bis in die Zeit der letzten Dinosaurier zurückreichen könnte.

Dass unseren Vorfahren vielleicht noch Drachen begegnet wären – dies glaubt auch der Wirbeltierpaläontologe Rupert Wild vom Museum für Naturkunde in Stuttgart nicht, der als einer der besten Kenner von Dinosauriern in Deutschland gilt. Denn die Dinosaurier sind gegen Ende der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren ausgestorben. Aus der Zeit danach findet man Überreste von ihnen nicht mehr. Es sei aber nicht auszuschließen, dass zu Urzeiten des Menschen große, inzwischen ausgestorbene Tiere existierten, die ihm Furcht und Schrecken einjagten. So kenne man aus Australien fossile Reste von mehr als fünf Meter langen Waranen, die noch im jüngeren Eiszeitalter vor etwa 20000 Jahren zu Zeiten der frühen Jetztmenschen gelebt hätten.

Die Furcht des Menschen vor Drachen und anderen Ungeheuern wird von Rupert Wild für eine alte, an ursprüngliche Zustände erinnernde und vielleicht erblich bis heute bewahrte Eigenschaft gehalten. Sie stammt nach seiner Ansicht aus einer Zeit, in der sich der Mensch noch aktiv mit „Konkurrenten“ auseinandersetzen, in der er ums nackte Überleben kämpfen musste. Während der Eiszeiten und Zwischeneiszeiten etwa hatte sich der Mensch gegen Höhlenbären, Höhlenhyänen, Höhlenlöwen und andere Tiere zu behaupten, die ihm gefährlich werden konnten. Vielleicht lasse sich die Angst vor Ungeheuern, vor allem bei Nacht und Nebel, als eine Art „Ur-Instinkt“ bezeichnen, der sich – infolge einer zunächst noch gering bleibenden Verbildung durch die Zivilisation – besonders bei Kindern bis zu einem gewissen Alter erhalten hat, meint Wild.

Die Drachensagen gingen möglicherweise auf ein erblich oder von Generation zu Generation überliefertes „Urerlebnis“ zurück, bei dem der frühe Mensch vielleicht ein seine Existenz bedrohendes räuberisches Tier getötet habe. Wahrscheinlich sei dieses dann von der ganzen Sippe „begutachtet“ worden, erläutert der Saurierexperte des Stuttgarter Naturkundemuseums. Man kenne ähnliches ja noch aus unserer Zeit: etwa wenn ein Wolf gejagt und erschlagen werde. Man wisse dies aus Berichten über den Tod der letzten Raubtiere wie Bären, Wölfe oder Luchse in den Wäldern Mitteleuropas.

Die Drachensagen in Südosteuropa und Afrika wiederum gehen zum Teil auch auf den Löwen (zum Beispiel den Berberlöwen) zurück, der im Altertum noch in Europa vorkam, wie es griechische und römische Berichte belegen. Die Ausrottung des Löwen habe vermutlich ähnliche Sagen entstehen lassen wie bei uns die Ausrottung der letzten großen Raubtiere, sagt Wild. Nicht zuletzt Jägerlatein spiele bei Drachensagen eine Rolle, das gelte für die Größe, das Aussehen und natürlich für die Gefährlichkeit des Tieres.

Stark übertriebene Berichte über die Länge und die Kraft von Schlangen sowie über deren Aussehen - mit „Stachelschwanz“, „Hautflügeln“, „Knochenkämmen“ – bewirkten, dass in der alten Zoologie der Drache zum Inbegriff aller Ungeheuer wurde. Der heute noch in Afrika weitverbreitete, bis zu sechs Meter lange Felspython, der nachts sogar größere Säugetiere wie Antilopen oder Schweine überwältigt, wurde in der Antike als doppelt so lang geschildert. Aristoteles (384–322 v. Chr.) beschrieb die Pythonschlange aus Libyen als von ungeheurer Größe. Und Plinius (23–79 n. Chr.) versetzte dieses stattliche Reptil als „Boa“ dann nach Kalabrien und in den Süden Italiens, wo es – so berichtete er – Rinder und Hirsche verschlungen habe, was zwar falsch war, aber das ganze Mittelalter hindurch weiter behauptet wurde.

Der Drache habe gemäß der Weltsicht der Antike in die Liste der irdischen Tiergestalten gehört, sagte der bereits erwähnte Professor Illies. Er fehlte in keinem Tierbuch jener Zeit. Konrad von Megenberg, Zoologe des 14. Jahrhunderts, schrieb zum Beispiel: „Draco ist der groesten tier ainz, daz dia werlt hot.“ Auf dem Kopf, so heißt es dann weiter, trägt er einen Kamm; wenn er läuft, reckt er die Zunge vor, heult und gähnt er mit dem Maul; aber nicht seine Zähne sind gefährlich, sondern sein Schwanz ist es – mit diesem schlägt er tödlich zu. „Von dem mag der groz helfant nicht sicher gesein“, spekulierte Megenberg.

Im neunten Jahrhundert wurzelt die Sage über einen roten Drachen, der den Sumpf von Geldern-Pont im Niederrheingebiet tyrannisiert haben soll. Dies geschah zu einer Zeit, in der die Normannen jene Gegend heimsuchten. Das nachts unter einem Baum lagernde Untier wurde von Wichard und Lupold, den Söhnen des Herrn von Pont, erschlagen. Der Drache schrie angeblich kurz vor seinem Tod noch „Geldre“. Diesen Namen erhielt die Burg, die die Drachentöter an jener Stelle errichteten.

In uralten Zeiten soll laut einer Sage auch in einer Höhle des Drachenfels am Rhein ein Drache gehaust haben, den die heidnischen Bewohner der Gegend verehrten. Als man dem Monster eine zum Christentum bekehrte Jungfrau opfern wollte und sie an einen Baum band, hielt diese dem nahenden Drachen ein Kreuz mit dem Bild des Erlösers entgegen. Daraufhin kehrte das Untier um, stürzte zischend in den nahen Abgrund und wurde nie mehr gesehen. Leute, die dieses Wunder ergriffen beobachteten, banden die Jungfrau los und baten sie, ihnen einen Priester zu schicken, der sie unterweisen und taufen solle.

An dramatischen Ereignissen des Jahres 1431 orientiert sich das Schauspiel „Further Drachenstich“, das alljährlich in der zweiten Augustwoche stattfindet: Während der für den Further Raum verhängnisvollen Hussitenkriege war das böhmische Taus Schauplatz einer Schlacht. Zu jener Zeit flüchteten viele Menschen ins benachbarte Furth, wo die Burgherrin sie bei sich aufnahm. Zu allem Überdruss kam ein Drache aus denWäldern und forderte ein Menschenopfer. Die Burgherrin war bereit, zu sterben, doch im allerletzten Augenblick kehrte der totgeglaubte Udo aus der Schlacht zurück, wurde zum Ritter geschlagen und tötete den Drachen mit einem Lanzenwurf.

Wie früher Drachensagen entstanden sind, zeigt auch die Geschichte des Lindwurmbrunnens in der österreichischen Stadt Klagenfurt. 1335 wurde auf dem Zollfeld bei Klagenfurt der vermeintliche Schädel eines Lindwurms entdeckt, den man zunächst an einer Kette hängend im Rathaus von Klagenfurt aufbewahrte. Dieser Tierschädel diente Ulrich Vogelsang als Vorbild für das steinerne Lindwurmdenkmal, das 1590 begonnen wurde. Erst 1840 erkannte der Botaniker Franz Unger (1800–1870), dass es sich bei dem angeblichen Lindwurmschädelfund vom Zollfeld um den Rest eines eiszeitlichen Fellnashorns handelte. Heute wird dieser Schädel im Klagenfurter Stadtmuseum aufbewahrt.

Ein weiteres Beispiel für die Beeinflussung eines Künstlers durch ein Fossil repräsentiert das Relief in einer Kirche in Rentweisdorf bei Coburg in Oberfranken. Das Kunstwerk zeigt einen vierbeinigen Drachen, bei dem Künstler eindeutig durch einen fossilen Plesiosaurier beeinflusst wurde.

Einstmals konnten die Überreste ausgestorbener Urwelttiere kaum identifiziert werden. Kein Wunder: Zum Beispiel kam das erste lebende Nashorn, dessen Aussehen uns der Nürnberger Maler Albrecht Dürer (1471–1528) so eindrucksvoll als Holzschnitt überliefert hat, erst 1515 nach Europa.

Häufig wurden in früheren Jahrhunderten große Knochen, die man in Flüssen gefunden hatte, entweder dem heiligen Christophorus oder aber Drachen zugeschrieben, berichtet der Paläontologe Wighart von Koenigswald vom Institut für Paläontologie der Universität Bonn. Und Jens Franzen vom Natur-Museum und Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt am Main weist darauf hin, dass die Sage vom rätselhaften Einhorn auf fehlgedeutete Mammutstoßzähne zurückzuführen ist, während Funde von fossilen Zwergelefantenschädeln die Mär vom einäugigen Kyklopen nährten. Diese Schädel hatten nämlich dort, wo der Rüssel ansetzt, ein großes Loch, das für die Augenöffnung auf der Stirn des Riesen gehalten wurde.

Der schweizerische Drachenspezialist Konrad Gesner (1516–1656) beschrieb in seinem „Thierbuch“, wie Drachen zu ihrem Namen gekommen sind: „Dieser Namen Trach kommt bei den Griechen von dem scharfen Gesicht her und wird oft von den Schlangen in gemein verstanden. Insonderheit aber soll man diejenigen Schlangen, so groß und schwer von Leib all an der Größe halb übertretten, Trachen heißen.“ Tatsächlich sehen Schlangen wegen ihres starren Blickes, der durch das Fehlen der Augenlider hervorgerufen wird, unheimlich aus. Der landläufigen Vorstellung vom Drachen jedoch kommen große Echsen wesentlich mehr entgegen: Sie haben mitunter kräftige, bekrallte Extremitäten, hornartige „Warzenbildungen“ oder Kämme auf dem Rücken und wirken daher manchmal wie zu Fleisch und Blut gewordene mittelalterliche Beschreibungen.

Zu der Vorstellung vom „Feuer speienden Drachen“ hat nach der Ansicht des Stuttgarter Paläontologen Rupert Wild wohl die tief gespaltene Schlangenzunge, die in ständiger Bewegung die Umgebung prüft, beigetragen. Das Züngeln der Schlangen und Echsen dient allerdings dem Wahrnehmen von Duftstoffen, die mit den Zungenspitzen im Gaumen in zwei kleine Öffnungen gebracht werden (sie enthalten das Jacobson’sche Organ, das die Sinneswahrnehmung ermöglicht). Mit der Hilfe ihres feinen Geruchsinns kann die Schlange Beutetiere ausmachen oder den Geschlechtspartner erkennen. Die zweigeteilte Zunge mag den Menschen angeregt haben, darin ein „Feuer speien“ zu sehen. Schließlich wirkt das Züngeln ungewöhnlich; denn es ist einzigartig im Tierreich.

Drachen und Schlangen gelten in der Bibel als Sinnbilder des Bösen. Die Schlange tritt im Paradies als Widersacher der ersten Menschen auf und erreicht es, dass Adam und Eva daraus vertrieben werden. In der Religion Israels bezwingt Gott den Furcht erregenden Leviathan, ein vielköpfiges Meeresungeheuer. Doch auch die anderen kanaanäischen Namen des Chaosdrachen kennt man im alten Israel „... warst Du es nicht, der den Rahab in Stücke schnitt, der den Tannin durchbohrte?“ heißt es in Jesaja 51,9. Martin Luther (1483–1546) versteht jedoch diese „Tannimin“, mit denen Gott sein fünftes Schöpfungstagewerk schmückt (Genesis 1,21), als große Fische; die katholische Jerusalem-Bibel spricht von großen Seetieren; und der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber (1878–1965) übersetzt den Begriff mit „großes Meeresungetüm“.

Im Christentum scheinen diese Tierdämonen verschwunden zu sein. Der Satan hat nun Menschengestalt und allenfalls noch Pferdehuf und Hörner als tierische Attribute. Aber auf den letzten Seiten des „Neuen Testaments“, in der „Offenbarung des Johannes“, kommen alle chaotischen Tiergestalten der Apokalypse mit ungeminderter Kraft von neuem an die Oberfläche. Da ist es wieder, das siebenköpfige Ungeheuer, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel heißt, der Satan, der die ganze Welt verführt. Und da ist auch der siegreiche Held wieder da, der den Kampf mit ihm aufnimmt: Erzengel Michael und seine Engel gewinnen die Schlacht, und so wird der Drache mitsamt Gefolge auf die Erde gestürzt, wo er die Menschen peinigt und sich seine Opfer sucht, bis er am Ende der Tage gefesselt und in den Schwefelpfuhl geworfen wird.

Wie die Krokodils-Schauermärchen, so sind auch die Drachensagen weitgehend das Ergebnis von Übertreibungen oder Fehldeutungen. Naturwissenschaftlich gesehen jedenfalls hat es Drachen, Lindwürmer oder Tatzelwürmer nie gegeben! Dass diese Furcht erregenden tierischen Phantasiegestalten stark den Dinosauriern ähneln, ist nur ein Zufall.

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Video: "Mythical Creatures: Dragons" bei Youtube

Wiesbaden (drachen-welt) - Die sich durch ein paar Jahrtausende hinziehende Gleichförmigkeit von Beschreibungen des ganze Landstriche verheerenden, Jungfrauen raubenden, meistens in einer dunklen Höhle hausenden Untieres, das schließlich von einem kühnen Drachentöter besiegt wird, erscheint Literaturwissenschaftlern, Völkerkundlern und anderen Forschern als merkwürdig. Es ist oft gefragt worden, wie es zu dieser immer wiederkehrenden Vorstellung vom Drachen gekommen ist.

War es die Begegnung mit dem Krokodil oder dem Großwaran, oder waren es Funde von Knochenresten längst ausgestorbener Urzeittiere, welche die Phantasie der Menschen zu allen Zeiten beflügelt haben? Oder lebt gar in den Bildern vom Drachen die Urerinnerung an prähistorische Großsaurier?

Wie dem auch sei: Feuerspeiende Drachen üben heute noch - ungeachtet aller technischen Fortschritte - eine seltsame Faszination auf viele Menschen aus. Mit diesen Fabeltieren befasst sich das Weblog "Drachen-Welt" in Wort und Bild sowie oft auch mit Videoclip. Es ist unter der Adresse http://drachen-welt.blogspot.com im Internet zu finden.

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Literatur:

Ernst Probst: Monstern auf der Spur. Wie die Sagen über Drachen, Riesen und Einhörner entstanden
http://www.grin.com/e-book/444/monstern-auf-der-spur