Freitag, 14. März 2008

Basilisk: Mischwesen zwischen Hahn, Schlange und Drache

Basilisk (griechisch: basiliskos = „kleiner König“) hieß ein Furcht und Schrecken erregendes mittelalterliches Mischwesen zwischen Hahn, Schlange und Drache. Dieses Wesen mit dem Kopf, dem Körper und den Füßen eines Hahns sowie mit einem Eidechsen- oder Schlangenschwanz fürchtete man wegen seines tödlichen Blickes (Basiliskenblick) und Gifthauches. Angeblich entstand der Basilisk aus einem missgebildeten Hühnerei, das von Schlangen oder Kröten ausgebrütet wurde. Jene phantastische Vorstellung existierte zuerst im Alten Orient, später gelangte sie über spätmittelalterliche Schriftsteller und Kirchenväter in die Tierbücher des hohen Mittelalters und hielt sich bis ins 17. Jahrhundert. Der Basilisk symbolisierte unter anderem Tod und Teufel. In der Kunst des Mittelalters kam er vor allem in der romanischen Bauplastik vor oder auch bei Darstellungen von Jesus Christus, der den Basilisk oder Aspis, die Schlangenviper, zertritt. Ein Basilisk wird zum Beispiel auf dem Elisabethschrein aus dem 13. Jahrhundert in der Elisabethkirche in Marburg dargestellt. In der österreichischen Hauptstadt erinnert das Haus „Zum Basilisken“ in der Schönlaterngasse an die Sage über den Wiener Basilisken, der dort Anfang des 13. Jahrhunderts in einem Brunnen erschien. – Als Basilisk bezeichnet man heute auch eine Gattung bis zu 80 Zentimeter langer Leguane im tropischen Amerika. Eines der beliebtesten Terrarientiere ist der Helm-Basilisk (Basiliscus basiliscus).